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Ich kenne das aus eigener Erfahrung: Nach der ersten euphorischen Zeit mit dem Neugeborenen kommt es Eltern oft so vor, als wäre ihr Baby ständig wach. Dieser Eindruck entsteht durch die teilweise sehr kurzen Schlafphasen. Sie wirbeln unseren Tag- und Nachtrhythmus gehörig durcheinander. Das ist auch der Grund dafür, dass viele Eltern in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes so gerädert sind: Der Schlafbedarf vom Baby ist schon sehr hoch, es schläft nur eben nicht durch. Durchschlafen heißt bei Babys in den meisten Fällen nicht, dass sie wie wir 8 Stunden in der Nacht durchratzen. Per Definition gilt bei einem Baby als Durchschlafen, wenn es 5 Stunden am Stück schläft. Die Frage ist also nicht „Wieviel schlafen Neugeborene und Babys“, sondern „Wie sehen die Schlafphasen aus?“. Mehr zum Thema Schlafrhythmus findest du in meinem Text: „Wie schlafen Babys?“
Menschen sind individuell. Das gilt für Kinder schon vom ersten Tag im Mutterleib an. Ob ein Baby mehr oder weniger schläft oder wie lange es am Stück schläft, hat grundsätzlich nichts mit der Entwicklung oder Reife zu tun. In den meisten Fällen ist es allerdings so, dass Neugeborene besonders viel Schlaf brauchen. Im ersten Lebensjahr sinkt das Schlafbedürfnis zunehmend. Aber wieviel schlafen Neugeborene eigentlich? Hier gehen die Erfahrungen auseinander. Manche Kinder schlafen in den ersten Lebenswochen 20 Stunden täglich. Andere kommen mit 14,5 Stunden aus. Im Durchschnitt rechnet man mit 17 bis 18 Stunden. Bereits nach einem Monat sinkt der Schlafbedarf vom Baby auf 16 Stunden. Ab ungefähr der 12. Lebenswoche reichen durchschnittlich 15 Stunden. Zwischen dem 6. und 9. Monat sinkt der Bedarf auf 14 Stunden pro Tag. Einjährige Kinder kommen Studien zufolge mit 13 bis 14 Stunden aus. Hierbei handelt es sich selbstverständlich nicht um einen ununterbrochenen Schlaf, sondern um die Summe der gesamten täglichen Babyschläfchen
Im 1. Lebensmonat ist der Schlafbedarf vom Baby tagsüber noch überproportional hoch. Nachts schläft es hier insgesamt nur 8,5 bis 10 Stunden. Während sich die Anzahl der Schlafstunden am Tage ab dem 6. Lebensmonat meistens erheblich reduziert, bleibt die Anzahl der Nachtschlafstunden verhältnismäßig gleich. Zwischen dem 3. und 9. Lebensmonat schlafen Babys 10 bis 11 Stunden nachts. Ab dem 9. Bis zum 12. Monat sind es ca. 11 bis 12 Stunden. Erst im Alter von 3 Jahren reduziert sich diese Zahl auf 11 Stunden pro Nacht. Das sind natürlich alles nur Richtwerte. Wenn dein Kind von der Norm abweicht, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Sollte es jedoch bedeutend mehr oder weniger schlafen, können Schlafprobleme die Ursache sein. Wenn Neugeborene mehr als 5 Stunden am Stück schlafen, sollte sichergestellt werden, dass sie genug Nahrung zu sich nehmen. Im Zweifelsfall solltest du etwas tun, was ich in den ersten Lebensmonaten eines Kindes im Normalfall nicht empfehlen würde: Es absichtlich aufwecken, um es zu füttern.
„Wenn ich mein Baby tagsüber wachhalte, kann es nachts besser schlafen“ ist eine weit verbreitete Theorie. Leider ist sie absolut falsch. Bei Kleinkindern, die den Mittagsschlaf nicht mehr benötigen, kann das durchaus ein probates Mittel sein. Jedoch ist der Schlafbedarf beim Baby tagsüber weitaus höher, als zum Beispiel bei einem Dreijährigen. Hat ein Baby tagsüber zu wenig Schlaf, kann das seine Entwicklung hemmen. Es braucht im ersten Lebensjahr durchschnittlich 2 bis 3 Schläfchen am Tag. In den ersten 4 Wochen schläft es tagsüber insgesamt ca. 6 bis 7 Stunden. Zwischen dem 3. und dem 6. Monaten sinkt der Schlafbedarf auf 2 bis 4 Stunden. Vom 9. Monat an solltest du deinem Baby 2,5 bis 4 Stunden Schlaf am Tag gönnen. Ab dem 12. Monat reichen durchschnittlich 2 bis 3.
Je spannender der Tag ist, je mehr Reize von außen auf das Baby einwirken, desto weniger wird es schlafen wollen. Nicht selten findet es dann auch abends nicht in den Schlaf. Schlafmangel ist für Babys ein Stressauslöser. Das kann dazu führen, dass sie nicht zur Ruhe finden, obwohl sie eigentlich tierisch müde sind. Natürlich gibt es auch viele weitere Auslöser für einen unzureichenden Tag- oder Nachtschlaf. Du bist gut damit beraten, diese Auslöser aufzuspüren und sie zu beseitigen. Zu wenig Schlaf tut dir und deinem Baby auf Dauer nicht gut. Die Anzeichen dafür, dass der Schlafbedarf von deinem Baby nicht gedeckt ist, können vielfältig sein. Oft quengeln die Kinder dann mehr und wirken unausgeglichen. Sie können hyperaktiv werden oder ein großes Bedürfnis nach Nähe entwickeln.
Das Schlafverhalten eines Babys ist eigentlich von der Natur ganz clever angelegt. In den ersten Lebensmonaten braucht ein Baby nicht nur Schlaf. Wichtig sind auch Wachphasen, um die Welt um sich herum zu entdecken. Dabei testet es auch seine Sinne. Bei Bedarf kann es also auch ohne Probleme länger wachbleiben, als üblich, wenn es etwas spannend oder aufregend findet. Auf der anderen Seite kann es auch ins Land der Träume flüchten, wenn es zu vielen Sinneseindrücken ausgesetzt ist. Dieses Phänomen kennen sicher viele Eltern: Manchmal schläft ihr Liebling gerade an belebten Plätzen unwillkürlich ein und lässt sich durch nichts auf der Welt aus der Ruhe bringen.
Oft kann ein Baby seinen Schlaf so regulieren, wie es ihn braucht. Wenn es nicht unbedingt nötig ist, sollten wir Eltern uns in den ersten fünf Lebensmonaten dem Schlafrhythmus unseres Kindes anpassen und nicht umgekehrt. Zwischen dem 5. Monat und dem 5 Lebensjahr entwickeln Kinder ihr Schlafmuster. Dieses orientiert sich stark am Rhythmus ihrer Eltern. Indem du feste Abläufe für Tag- und Nachtschlaf festlegst, kannst du dein Kind in dieser Entwicklung unterstützen. Wenn möglich lege die Tagschläfchen und den Nachtschlaf in dieser Altersspanne immer auf dieselbe Zeit fest. Stillen, Füttern, Schlafanzug anziehen oder Vorlesen sollten stets dieselbe Reihenfolge haben. Routinen sind wichtig für kleine Kinder. Sich wiederholende Ereignisse sind gut vorauszusehen. Das schafft Sicherheit in einer Welt, in der die Kleinen jeden Tag etwas Neues lernen.