Kostenloser Download
Wir geben deine Daten niemals an Dritte weiter. Du kannst deine E-Mail-Adresse jederzeit mit nur einem Mausklick aus unserem System löschen.
Mein Baby schläft tagsüber nicht? Prima! Dann wird es am Abend umso besser in den Schlaf finden. Klingt logisch, oder? Was bei Vorschulkindern durchaus zutreffen kann, ist jedoch bei Babys noch lange nicht der Fall. Im Gegenteil. Es gibt zwei gute Garanten für einen gestörten Nachtschlaf: Ein Baby findet tagsüber nicht in den Schlaf oder wird sogar wachgehalten und soll durch gezielte Aktionen besonders müde gemacht werden. Doch was steckt dahinter und warum schläft mein Baby tagsüber nicht? Ganz einfach: Babys ticken nach ihrer eigenen Uhr.
Der Schlafrhythmus von Babys unterscheidet sich gänzlich von unserem eigenen. Babys verbrauchen in den Wachphasen schnell viel Energie und müssen sich erholen. Außerdem trifft auf sie der Spruch „etwas im Schlaf zu lernen“ tatsächlich zu. Die viel zitierten Entwicklungssprünge in den ersten 14 Lebensmonaten sind ohne ausreichenden Schlaf nicht zu bewältigen. Während der Leichtschlafphasen (den sogenannten REM Phasen) wächst das Gehirn und Neuronen werden verknüpft. Das geschieht in der Nacht, aber auch tagsüber. Dauerhafter Schlafmangel kann also zu Entwicklungsstörungen führen. Ganz abgesehen davon, dass das Kind dadurch unausgeglichen ist. Das kann sich leicht auch auf den Nachtschlaf auswirken. Ein Baby findet tagsüber nicht in den Schlaf und ist deswegen abends schnell über den Punkt. So entsteht ein verhängnisvoller Kreislauf.
In den ersten fünf Monaten ihres Lebens schlafen Babys durchschnittlich 5 bis 7 Stunden tagsüber. Das ist ein Drittel bis fast die Hälfte ihres gesamten täglichen Schlafbedarfs. Am Tage verteilen sich die Schläfchen auf 3 Stunden. Ab dem sechsten Monat sinkt das Schlafbedürfnis am Tage auf 4 Stunden, die sich auf zwei Schläfchen verteilen. Im neunten Lebensmonat sind es zwischen 2,5 und 4 Stunden. Mit zwölf Monaten wird meistens nur noch ein ausgedehnter Mittagsschlaf von 2 bis 3 Stunden gemacht. Das sind natürlich alles nur Näherungswerte. Kinder sind individuell, vor allem was die Schlafgewohnheiten angeht. Außerdem kann sich der Schlafrhythmus beständig verändern. Dein Baby schläft tagsüber nicht länger als eine halbe Stunde am Stück? Das ist durchaus im normalen Bereich. Dennoch solltest du überprüfen, ob es insgesamt genügend Schlaf bekommt. Wenn es zum Beispiel mit drei Monaten am Tage nur zwei Nickerchen á 30 Minuten hält, ist das in der Regel zu wenig Schlaf.
Wird dein Baby unvermittelt aus dem Schlaf gerissen, kann es schnell verstört sein und frustriert. Es ist noch nicht ausgeschlafen und beginnt zu weinen. Das macht es natürlich schwerer, es noch einmal zum Einschlafen zu bringen. Dennoch solltest du es probieren. Allerdings nicht auf Biegen und Brechen. Ganz gleich, ob das Kind von allein oder durch äußere Einflüsse frühzeitig aus dem Tagschläfchen gerissen wurde: Wenn es nach zehn bis fünfzehn Minuten nicht wieder eingeschlafen ist, ist es erst einmal wach und wird nicht mehr so schnell zur Ruhe finden. Dann investiere Zeit und Kraft lieber darin, das wache Baby bei Laune zu halten. Das Baby schläft tagsüber nicht besser, wenn es dazu gezwungen wird.
Wird der Tagesrhythmus des Kleinen gestört, kann dadurch auch sein Schlafrhythmus gestört werden. In diesem Falle ist es umso wichtiger, auf Müdigkeitssignale zu achten. Anstatt krampfhaft zu versuchen, die übliche Routine fortzusetzen, versuche zu erkennen, wann dein Kind müde wird. Dann sollte es sofort schlafen gelegt werden. So ist gesichert, dass sein Schlafbedürfnis erfüllt wird. Dein Baby schläft tagsüber nicht länger als eine halbe Stunde, obwohl es sonst immer viel länger am Stück geschlafen hat? Solche Veränderungen sind nicht ungewöhnlich. Hast du das Gefühl, dein Baby braucht mehr Schlaf, probiere folgendes: Stupse es nach ca. 25 Minuten ganz leicht an, so dass es aus der Tiefschlafphase erwacht, aber nicht ganz zu sich kommt. Manchmal dämmern Babys dann wieder ein und schlafen noch einmal eine halbe Stunde. So können sie eventuell in den alten Rhythmus zurückfinden.
Viele Eltern kennen das: Das Baby findet tagsüber nicht in den Schlaf, obwohl sie alle Register ziehen. Schlafumgebung, Schlaftemperatur, zwei Arme, die es tragen – das alles scheint nichts zu nützen. Können Krankheiten oder Entwicklungsschübe ausgeschlossen werden, gibt es meistens zwei Hauptgründe für einen gestörten Tagschlaf. Zum einen werden oft die Müdigkeitssignale des Babys oft übersehen. Diese können sehr subtil sein. Die Konsequenz ist, dass das Kind aus dem Energietief wieder herauskommt und scheinbar aufgeweckt und fröhlich ist. Spätestens am Abend kann sich das jedoch rächen. Der fehlende Schlaf kann zu Frustration und Schreiattacken führen.
Ein weiterer Punkt, der von Eltern oft unterschätzt wird, ist Reizüberflutung. Wir meinen es gut, wenn wir viel mit dem Kind unternehmen: Krabbelgruppe, Einkaufen, Spielplatz, Großelternbesuch. Je nach Sensibilität und Konstitution des Kindes kann es dadurch schnell überfordert werden. Wird es am Tage zu vielen Reizen ausgesetzt, schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus. Diese können ein Einschlafen verhindern.
Für den Tagschlaf gilt dasselbe wie für den Nachtschlaf: Eine Einschlafroutine ist eine wichtige Orientierungshilfe für dein Baby. Auch vor den Tagschläfchen machen routinierte Abläufe Sinn. Überhaupt ist ein gut strukturierter Tagesablauf wesentlich für einen guten Tag- und Nachtschlaf. Die Schlafumgebung spielt auch eine wichtige Rolle. Das Baby sollte vor äußeren Reizen abgeschirmt und das Zimmer abgedunkelt werden. Ansonsten kannst du auf genau dieselben Techniken zurückgreifen, mit denen du dein Baby auch nachts in den Schlaf begleitest. Manchmal ist es jedoch tagsüber zwar müde, aber noch zu aufgekratzt zum Schlafen. Dann hilft es, schon im Zeitraum vor dem Zubettgehen aufregende Aktionen einzustellen und auf Ruhe zu schalten. Funktionieren deine üblichen Techniken nicht mehr, gibt es etliche erprobte Einschlaftipps, auf die du zurückgreifen kannst. Zum Beispiel kann ein ausgedehnter Spaziergang oft Wunder wirken. Bei meiner Tochter hat das tagsüber fast immer funktioniert, solange das Wetter halbwegs trocken war. Einfach das Kind ins Tragetuch wickeln oder in den Kinderwagen legen und losstiefeln.